10/21/2012

meine freundin marla hat einmal ein kaugummi verschluckt und man hat ihr gesagt, dass kaugummi sieben jahre im magen bleibt, bis es verdaut ist. ob das jetzt stimmt oder nicht, darum geht's nicht. der punkt ist, dass sie sich das datum gemerkt hat, und dass sie sieben jahre später eine riesenparty geschmissen hat, bei der jeder ein kaugummi verschluckt hat, damit er in weiteren sieben jahren einen weiteren grund zum feiern hat. ich habe irgendwo mal gelesen, dass es im leben eines menschen alle sieben jahre eine bedeutende veränderung gibt, und ich finde, was mich betrifft ist da durchaus was dran. das macht mir irgendwie angst, weil ich bald geburtstag habe und die einzigen großen veränderungen, die ich mir vorstellen kann, eher nicht so toll sind. ich habe immer schiss gehabt, dass ich eines tages aufwache und über nacht spießig geworden bin, oder angepasst. jetzt, wo eine große veränderung in der luft liegt, versuche ich mir diese veränderung auszumalen und selbst herbeizuführen, bevor mich hinterrücks eine nicht so gute überfällt. vor sieben jahren war ein großer wendepunkt in meinem leben, und auch schon sieben jahre davor. damals fing ich an, ein bewusstsein zu entwickeln, für mich selbst, für meine umwelt und für bright eyes. beim zweiten mal war es der aufbruch zu meiner allerersten großen zweieinhalb-monate-tour, und wie nach zehn tagen unser wagen anfing zu schwächeln und auch die halbe band, und alle wieder nach hause wollten. tim und ich haben beschlossen, die tour irgendwie alleine durchzuziehen, ohne geld, ohne auto und auch fast ohne equipment. in pensecola haben wir uns abgeseilt. ich sehe das noch deutlich vor mir, wie wir bei 36° C auf irgendwelchen kirchenstufen sitzen, wie wir zusehen, wie der bus davonrollt und wissen: jetzt heißt es alles oder nichts. da habe ich wirklich angefangen zu leben, mit tim auf diesen kirchenstufen, nervös und lachend in der  hoffnung, dass alles gut wird. irgendwie ist diese tour dann auch noch zu einem guten ende gekommen, und seit damals auch noch eine menge anderer unmöglicher dinge. in meinem leben hat sich eine menge gutes zeug ereignet als unmittelbare folge jener entscheidung, die wir damals auf diesen stufen getroffen haben: unser glück zu versuchen und weiterzumachen. jetzt ist es für mich an der zeit, noch einmal mein glück zu versuchen. ich möchte kein kaugummi verschlucken, aber irgendetwas anderes würde ich gerne tun, das es wert ist, in sieben jahren gefeiert zu werden.

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